DIE SÄGEREI KÄGI
1969 fiel der Entscheid – und dies in weiser Voraussicht der sich abzeichnenden Probleme in der traditionellen Landwirtschaft – zur Ertragssicherung im Nebenerwerb einen Sägereibetrieb aufzubauen. Während diesem mehr als einem Dritteljahrhundert ist natürlich auch in unserer traditionellen Sägerei,
die ausschliesslich einheimisches Holz verarbeitet, als auch im Umfeld die Zeit nicht stehengeblieben.
Um auch in der Gegenwart eine existenzsichernde Ergänzung zur Landbewirtschaftung zu sein, musste die Sägerei dringend den aktuellen Marktbedürfnissen angepasst werden. Im weiteren musste auch hinsichtlich der mittelfristigen Nachfolgeregelung die Grundsatzentscheidung getroffen werden, Ernst Kägi jun. in den Familienbetrieb zu integrieren.
Wichtigste Erweiterungsstufe vollendet
Um weiterhin für die Kunden mit fairen Preisen konkurrenzfähig zu sein, musste nach langwierigen Evaluations- und Planungsverfahren eine Sägereihalle mit einer zeitgemässen Blockbandsäge als
Herz der Modernisierung realisiert werden. Nebst der Wirtschaftlichkeit der grossen Investition ging es
vor allem darum, durch einen privaten Gestaltungsplan die Basis für eine sinn- und massvolle Erweiterung zu schaffen.
Die Bauarbeiten wurden im Juni 92 in Angriff genommen und konnten zügig vollendet werden. Sukzessive wurden nun die neue Lichtschrankenlängenmessung sowie allen anderen notwendigen Erneuerungen für eine optimale Ausnutzung des Stammes in Betrieb genommen.
Nach schwerer Krankheit des Ernst Kägi sen. verstarb dieser im Jahr 2001. Nach dieser Zeit führte Ernst Kägi Jun. die Sägerei als Einzelfirma und seit 2013 als AG mit seinen 2 langjährigen Mitarbeitern Werner Brunner und Rolf Hauser.
Säger gehören zu den Urberufen
Zusammen mit den Bauern und den Waldarbeitern gehören der Säger und der Zimmermann zu den eigentlichen Urberufen, und wenn sie inzwischen auch mit den modernsten Maschinen und Werkzeugen zu Werke gehen, hat sich nichts daran geändert, dass ihr Augenmass und das gute Gefühl für den lebendigen Werkstoff Holz zu den Grundlagen ihres Wissens und Könnens gehören. Ihre tägliche Arbeit verrichten sie an einem der wohl wenigen, dafür aber besten Rohstoff, den unsere Böden hergeben und der zudem noch nachwächst. Sägewerke, von denen es einstmals in jedem Dorf mindestens eines gab, wurden ursprünglich am fliessenden Wasser erstellt. Es wurde daher durchwegs mit der Aufarbeitung des Holzes in nächster Nähe des Verbrauchers schon umweltgerecht produziert, als dieses Wort noch unbekannt war. Was in den Wäldern der eigenen Gemeinde und vielleicht noch in der näheren Region an Bauholz heranwuchs, das wurde sozusagen in Rufweite jener Baustelle aufgesägt, auf der es dann zum Haus- oder Scheunenbau Verwendung fand. Lange und umständliche Transportwege fielen auf diese Art weg; Transporte übrigens, die zum überwiegenden Teil noch mit dem pferdegezogenen Bauernfuhrwerk besorgt wurden.
Holz als Baustoff vermehrt im Einsatz
Es darf mit Genugtuung festgestellt werden, dass auch in der heutigen modernen Bauweise dem Holz wieder vermehrt Beachtung geschenkt wird. Bauherren und Architekten, die erkennen, dass Holz Gestaltungsmöglichkeiten zulässt wie kaum ein anderer Werkstoff, wirken in diese ausgezeichnete Richtung. Im Werbespruch „Holz isch heimelig“ liegt zudem weit mehr als einfach Werbung für den einheimischen nachwachsenden Rohstoff. Modernste Wohntheorien sprechen heute dem Holz wieder den Wert zu, dass bereits durch sein Vorhandensein eine angenehme und sprichwörtlich häusliche Wärme in den Wohnräumen herrscht. „Es hat wohl kaum jemand etwas gegen unsere Wälder einzuwenden – den Wald hat man ganz einfach gern! Man sollte diese Liebe zum einheimischen Wald aber auch dann bekennen, wenn es um Baufragen geht, denn dem Bauherrn steht dieses Recht zu; und es steht jedem von Ihnen gut an, wenn Sie einheimisches Holz für den Aussen- wie Innenausbau verlangen. Unsere Wälder und auch jene, die den Wald bewirtschaften, sind in hohem Masse darauf angewiesen.“
Keine Arbeit zu klein
Es gehört mit zur Geschäftsphilosopie der Sägerei Kägi, dass schon zur Zeit der überhitzten Hochkonjuktur kein Auftrag zu klein war. Jeder dieser Aufträge wurde mit der selben selbstverständlichen Sorgfalt ausgeführt wie alle grossen Aufträge. Durch die neue Blockbandsäge wurde die Kapazität vergrössert, aber vor allem ist die Sägerei Kägi im Angebot vielseitiger geworden.
Muesch Brätter, Latte, Balke ha – lüüt doch schnell em Kägi a!